Physiotherapie nach OP – wie Physio nach einer Operation hilft

Schnell und schmerzfrei wieder bewegen – Physiotherapie nach der Operation

Eine Operation bringt Ihren Körper an seine Grenzen und stellt einen bedeutenden Einschnitt in Ihrem Leben dar. Im Anschluss an den Eingriff müssen Sie – schnellstmöglich wie schonend – wieder auf die Beine kommen und in die Lage versetzt werden, Ihren Alltag seelisch und körperlich zu meistern.

Eine Patientin der Physiotherapie wird auf dem Rücken liegend an der Schulter behandelt

Ob nach einem Bandscheibenvorfall, einem Kreuzbandriss oder einem Meniskusschaden – die Physiotherapie nach der Operation steht vor der Herausforderung, Ihnen die Funktionsfähigkeit Ihres Körpers wiederzugeben, indem sie Ihre Muskeln kräftigt, Beweglichkeit aufbaut und sowohl Ihr Herz-Kreislaufsystem als auch Ihren Gleichgewichtssinn stabilisiert.

Vor der Operation ist nach der Operation: Mit der Physiotherapie bereiten Sie sich gut vor.

Je nach Art der Operation können wir auch vorher bereits gemeinsam aktiv werden. Denn idealerweise starten wir mit den Übungen nicht erst dann, wenn der Eingriff erfolgt ist: Einige Tage vor dem OP-Termin stehen wir Ihnen bereits zur Seite. So korrigieren wir bereits im Vorfeld Schonhaltungen, um Ihre Agilität aufrechtzuerhalten. Dies ist besonders bei Operationen an Knie, Fuß oder Hüftgelenk von Vorteil. Während dieser Prehabilitation werden Ihre Muskeln gestärkt und Ihre Beweglichkeit gefördert, damit Ihr Körper bestmöglich mit der Operation zurechtkommt.

Das vorbereitende Training ist vielseitig einsetzbar: Beispielsweise stellt es für Krebspatientinnen und -patienten eine gute Methode dar, um späteren Nebenwirkungen, die die Operation mit sich bringt, standzuhalten. Ebenso sinnvoll ist eine vorbereitende Physiotherapie im Vorfeld größerer Operationen wie der Integration einer künstlichen Hüfte oder eines künstlichen Kniegelenks.

Das Schwierigste überstanden – jetzt schlägt die Stunde der Nachbehandlung

Nachdem alles gut verlaufen und die Entzündungsphase überstanden ist, heißt es nun: Am Ball bleiben! Schließlich möchten Sie so schnell wie möglich die Einschränkung genauso wie die Schmerzen loswerden, um im Alltag wieder so richtig durchstarten zu können. 

Was erreichen wir genau mit der Physiotherapie nach einer OP? 

  • Ihre Muskulatur wird gestärkt 
  • Sie gewinnen Ihre Beweglichkeit zurück 
  • Die Wundheilung erfährt Unterstützung 
  • Ihre Koordination wird optimiert 
  • Sie gewöhnen sich wieder an die Belastung des Alltags

Dies sind vernünftige Ziele, aber es hört sich auch ein wenig so an, als würde alles kurz, knackig und eher schmerzvoll statt schmerzlos ablaufen. Machen Sie sich keine Sorgen: Es ist der Job der Physiotherapeutin oder des Physiotherapeuten, den Aufbau der Beweglichkeit so zu steuern, dass es nicht zu einer Überlastung kommt und dieser im korrekten Verhältnis zu den Heilungsphasen steht. Letztlich soll die Physiotherapie auch dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren und sie nicht erzeugen.

Alles zu seiner Zeit – Behandlung immer im Einklang mit der Wundheilung

Direkt nach der Operation ergibt eine starke Reizung der betroffenen Körperregion keinen Sinn. Die eingesetzten physiotherapeutischen Methoden orientieren sich stets an den Wundphasen. Allerdings sollte ebenso ausgeschlossen sein, dass Gelenke und Muskeln gar keine Belastung erfahren – jeder Tag bedeutet einen Abbau der Kraft in der entsprechenden Muskelpartie von etwa 3 %.

Dennoch gilt es in den ersten fünf Tagen im Anschluss an die Operation, die Behandlung komplett auf die Linderung Ihrer Schmerzen sowie auf die Wundheilung zu fokussieren. Dann kommen lediglich leicht belastende Massagen, eine Lymphdrainage oder Kälte- beziehungsweise Wärmeanwendungen infrage. Hier geht es in erster Linie um den Rückgang der Schwellung, die Entspannung verhärteter Muskeln, die Förderung der Durchblutung und insgesamt um eine Beschleunigung der Heilung.

Auf die Akutphase folgt die Proliferationsphase. Diese dauert bis etwas zum 21. Tag nach der OP. In dieser Zeit setzt der Physiotherapeut den Bewegungsapparat erstmals wieder einer vorsichtigen und schmerzlosen Belastung in Form sich wiederholender, kleiner Trainingsmuster aus. Auch hier steht die Wundheilung noch eindeutig im Vordergrund.

Bis zum 60. Tag nach der Operation steigert sich die Beanspruchung hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades bis zu dem Punkt, an dem die vollständige Eigenmobilisation und Beweglichkeit abgefragt wird. Diese Phase, die mit einer alltagstauglichen Nutzung der Funktion endet, bezeichnet der Fachmann als Konsolidierungsphase.

Zu guter Letzt wird das Gewebe nochmals für den Alltag gefestigt: Durch gezielte Reize lernt die Körperregion, wieder mit der tagtäglichen Belastung zurechtzukommen.

Von der Nachbehandlung zur Vorsorge – mit regelmäßigem Training bleiben Sie beschwerdefrei

Wie Sie sehen, gehen wir mit System vor, und Sie müssen zu keinem Zeitpunkt befürchten, dass durch zu hartes Training wieder zerstört wird, was gerade erst repariert wurde. Die neu gewonnene Kraft und regelmäßiges Training unter Anleitung lassen Sie die Strapazen der Operation schnell vergessen. Kehren die Belastbarkeit und Beweglichkeit zurück, haben beide stets gute Laune im Gepäck und Sie gehen Ihren Tag mit Freude an, weil Sie sich wohlfühlen.

Damit das auch so bleibt, empfehlen wir Ihnen, im Rahmen einer von Ihrem Arzt verordneten Physiotherapie oder Krankengymnastik weiterhin auf unseren Rat zu setzen.

Eine Mitarbeiterin von ANAMETRICS berät einen Kunden am Tablet

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